Eine sehr kurze Geschichte der Antifa

Eine der erfolgreichsten Veranstaltungen des „Solidarischen Frühlings – Neustadt ‘25“ war die Vorführung des Dokumentarfilms „Antifa – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte“ (Trailer) am 4.6.2025 im Roxy-Kino in Neustadt an der Weinstraße. Fast 100 Personen waren gekommen, um die Interviews mit ehemaligen Mitgliedern der autonomen Antifa über deren Erfahrungen in den sogenannten „Baseballschlägerjahren“ in den 1990er Jahren zu hören. Angereichert werden diese Interviews mit dokumentarischem Filmmaterial, das die rassistische und nazistische Gewalt dieser Jahre und die Gegenwehr der Antifa zeigen. War alles umsonst, wenn man die letzten Ergebnisse der Landtagswahlen und eine neue Gewaltwelle junger Nazigruppen sieht? Wird die Militanz jener Jahre auch von Seiten der Antifa im Rückblick problematisiert oder verteidigt? Das sind Fragen, die der Film aufwirft ohne eine eindeutige Antwort zu geben. Der Mannheimer Historiker Dr. Richard Rohrmoser, Autor des Buches „Antifa –Porträt einer linksradikalen Bewegung“ eröffnete den Abend mit einer kurzen Einführung, die der Hambach-Blog im Folgenden dokumentiert.

Renaissance der Militanz?

Antifa Schulter an Schulter, wo der Staat versagte

Am 4.6.2025, 19 Uhr wird im Roxy-Kino in Neustadt der Film „Antifa – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte“ (Trailer) gezeigt. Die Vorführung findet statt im Rahmen des „Solidarischen Frühlings – Neustadt ‘25“. In dem aktuellen Dokumentarfilm sprechen fünf Antifa-Aktivist:innen über ihre Aktivitäten während der sogenannten Baseballschlägerjahre in den 1990er-Jahren. Der Mannheimer Historiker Dr. Richard Rohrmoser hat sich in seinem Buch „Antifa – Porträt einer linksradikalen Bewegung von den 1920er Jahren bis heute“ mit der Geschichte der Antifa befasst. Richard Rohrmoser wird am 4.6. im Roxy-Kino in die Zeit, die der Film behandelt, einführen und bei der anschließenden Diskussion Rede und Antwort stehen.

„Dass man die Bekämpfung nazistischer Strukturen in die eigene Hand nimmt, das war ein neues Phänomen“

Antifa Schulter an Schulter, wo der Staat versagte

Am 4.6.2025, 19 Uhr wird im Roxy-Kino in Neustadt der Film „Antifa – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte“ gezeigt. Die Vorführung findet statt im Rahmen des „Solidarischen Frühlings – Neustadt ‘25“. In dem aktuellen Dokumentarfilm sprechen fünf Antifa-Aktivist:innen über ihre Aktivitäten während der sogenannten Baseballschlägerjahre in den 1990er-Jahren. Der Journalist Christian Bangel prägte 2019 den Begriff „Baseballschlägerjahre“ für die grassierende rechte und rassistische Gewalt vorwiegend, aber nicht nur in Ostdeutschland der 1990er Jahre. Eines der markantesten Beispiele für diese massive rassistische Gewalt waren die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 gegen Asylbewerber und ehemalige, vietnamesische Vertragsarbeiter im sogenannten Sonnenblumenhaus, oder es sei hier in der Region an die rassistischen Ausschreitungen in Mannheim-Schönau im gleichen Jahr erinnert. Gruppen der Antifa zeigten Solidarität mit den angegriffenen ausländischen Mitbürgerinnen und versuchten, auch mit militanten Mitteln, der Straßendominanz der rechten Gruppen entgegenzutreten. Sie beklagten, dass Polizei und Rechtsstaat mal wieder „auf dem rechten Auge blind“ waren. Der Mannheimer Historiker Dr. Richard Rohrmoser hat sich in seinem Buch „Antifa – Porträt einer linksradikalen Bewegung von den 1920er Jahren bis heute“ mit der Geschichte der Antifa befasst. Richard Rohrmoser wird am 4.6. im Roxy-Kino in die Zeit, die der Film behandelt, einführen und bei der anschließenden Diskussion Rede und Antwort stehen.

Auseinandersetzungen um die Rolle der „Antifa“ bei der Uffbasse-Demonstration in Neustadt am 8.2.2025

Am 8.2.2025 rief das Regionale Bündnis gegen Rechts zu einer Demonstration „Uffbasse - Nie wieder Faschismus“ auf. Kurz zuvor hatte die Merz-CDU zusammen mit FDP und BSW im Deutschen Bundestag mit den Rechtsextremisten der AfD in Sachen Einschränkungen von Migrationsrechten zusammen abgestimmt. In der Geschichte des Bundesrepublik wurde dies vielfach als Tabubruch empfunden. Gut 1.800 Menschen waren dem Aufruf in Neustadt gefolgt und zogen vom Kartoffelmarkt durch die Innenstadt zum Marktplatz. Der Hambach-Blog hatte berichtet. Zwei Leserbriefe in der Rheinpfalz problematisierten die Rolle der „Anitfa“ in dieser Demonstration. Das Regionale Bündnis gegen Rechts weist in einer Stellungnahme, die der Hambach-Blog im Folgenden dokumentiert, die in den Leserbriefen erhobenen Vorwürfe zurück. (UR)

Neustadt hat uffgebasst – Nie wieder Faschismus

Im Aufruf des Regionale Bündnis gegen Rechts für die heutige Demonstration hieß es: „Nie wieder darf in Deutschland der Faschismus an die Macht kommen, nie wieder in Europa und allen Ländern der Welt. Nie wieder darf Nationalismus Kriege entfachen. Wir stehen auf, um Hass und Hetze entgegenzutreten. Insbesondere in einer Stadt, die für Demokratie steht, stellen wir uns gegen rechte Parolen.“ Diesem Aufruf, befördert durch die bundesweite Demonstrationswelle gegen den Tabubruch der Merz-CDU, der Lindner-FDP und des Wagenknecht-BSW keine gemeinsame Sache mit der AfD zu machen, sind 1.800 Neustadterinnen und Neustadter gefolgt.

Samstag, 8.2.2025 Neustadt demonstriert: Uffbasse – Nie wieder Faschismus

Als das Regionale Bündnis gegen Rechts Neustadt im Dezember letzten Jahres den Plan für eine Kundgebung und Demonstration unter dem Motto „Uffbasse – Nie wieder Faschismus“ fasste, war nicht absehbar, welche Brisanz dieser Aufruf finden würde. Seit Mittwoch letzter Woche gehen in Deutschland in Stadt und Land Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Kumpanei der Merz-CDU, der Linder-FDP und des Wagenknecht-BSW mit der Weidel-AfD zu protestieren. Politischer Anstand gebietet größtmöglichen Abstand zu dieser in Teilen rechtsextremistischen Partei.

Neustadter Jugendzentrum im Visier der AfD

Die Stadtratsfraktion der AfD in Neustadt an der Weinstraße hatte sich am 17.10.2024 an den Oberbürgermeister Marc Weigel gewandt. Sie bemängelt, dass man wenig über das Neustadter Jugendzentrum wisse. Die AfD sehe aber eine Verbindung zwischen Jugendzentrum und „Weinstraßen Antifa“. Die Weinstraßen Antifa sei aber „schädlich für unsere Stadt“. Sie gebe ein „schlechtes Bild für Touristen oder die einheimischen Bürger“ ab, halte sich nicht an geltende Gesetze.. Stellungnahme der EJN Neustadt

FreiEinig provoziert am Gedenktag für die Opfer des 9.11.1938

An Pfingsten dieses Jahres waren die Aktionen von „FreiEinig“ nicht so erfolgreich wie in den letzten Jahren, wo sie noch unter der Marke „Die Weißen“ firmierten und Wolfgang Kochanek ihr Sektenführer war. Zwar wurden von FreiEinig an Pfingsten wöchentliche Märsche auf das Hambacher Schloss angekündigt. Davon war allerdings wenig zu hören und zu sehen. Die Hambacherinnen und Hambacher hatten diese sicher nicht vermisst. Im folgenden Blogbeitrag werden die Äußerungen von Vertretern von FreiEinig oder ihren Partnern bei den zwei im Juli und Oktober durchgeführten Kundgebungen auf dem Schlossgelände etwas genauer unter die Lupe genommen. Wie zu erwarten, findet man Geschichtsklitterung und Fake-News. Das wäre eigentlich nicht der Rede oder eines Blogbeitrags wert, wenn diese Denkungsweisen nicht ihre Wirkung durch ungezählte Telegrammkanäle, X-Accounts und Youtube-Videos erlangen würde. In der politischen Auseinandersetzung, in welchen Kontexten auch immer, mag es hilfreich sein, auf diese Behauptungen, man kann es kaum Argumente nennen, vorbereitet zu sein. Eine reine Provokation ist die Ankündigung von FreiEinig, am Tag des Gedenkens an die Reichspogromnacht, am Samstag, 9.11., erneut auf das Hambacher Schloss zu ziehen.