Es geht um mehr als Sonntagsruhe – Info-Abend in Hambach

Mit der Einladung zu einer “Informationsveranstaltung” am 22.4.2024 waren die Erwartungen an einen Dialog oder gar eine politische Diskussion niedrig gehalten worden. Trotzdem (oder deswegen?) nahmen ca. 150 Personen aus Hambach, Neustadt und der Region Teil, um von der Stadtverwaltung Neustadts etwas über die Hintergründe der „Demonstrationen rund um das Hambacher Schloss“ zu erfahren. Auch bekannte Leitungsfiguren aus Kreisen „der Weißen“ waren anwesend, meldeten sich aber nicht zu Wort. Wie wurden die Konflikte um Demokratie(deutungen) am Schloss hier verhandelt?

Er kann‘s nicht lassen …

Lassen wir für dieses Mal einige bekannte Eigenschaften von ihm außer Betracht: seine häufigen Falschbehauptungen, seine Selbstüberschätzung mit gigantomanischen Versprechungen, die Jahr für Jahr kläglich von der Wirklichkeit korrigiert werden, seine Nähe zu Verschwörungserzählungen oder seine Voraussagen eines endgültigen Zusammenbruchs der Wirtschaft, die er mit seinem „hochintelligenten“ Freund Markus Krall teilt, und die nicht eingetreten sind. Im Folgenden wird es in erster Linie um „Kopfnoten“ gehen, um Fragen des Stils, des Anstandes, der „guten Kinderstube“. Es geht um Kochanek als übel gelaunter, schlecht erzogener, Hass getriebener Redner, der keiner Vulgarität, keiner Verbalinjurie, keiner Beleidigung aus dem Weg geht, um seine politischen Gegner zu diffamieren. Anlass ist ein „offener Brief“, den Kochanek zum Ausscheiden der Leiterin der Neustadter Redaktion der Rheinpfalz Ende Januar veröffentlicht hat, eine typisch Kochaneksche Entgleisung, die man nur mit Abscheu lesen kann, die sich aber einreiht, in Kochaneks „hate speech“, wie man sie jetzt über zwei Jahre verfolgen konnte.

Vom Hambacher Schloss zum Landhotel Adlon und zurück

Was sich seit 2018 fast jährlich auf dem Hambacher Schloss versammelt ist strukturell, thematisch, teilweise sogar personell vergleichbar mit dem „Geheimtreffen“ im Adlon: CDU-, AfD-Mitglieder und Mitglieder der Werte-Union, Unternehmer, Professoren, Selbständige. Die Absicht hier im Südwesten wie im Nordosten Deutschlands: Ein Bündnis schmieden zwischen rechter CDU/Werteunion und AfD, zwischen Altnazis und Neurechten, vereint in dem Ziel, der Berliner Republik egal ob unter Merkel oder einer Ampelregierung endlich den Stecker zu ziehen.

Rückblick auf die Ereignisse am 28.5.2023 in Neustadt-Hambach

Schon wieder ist „Deutschland am A…“. Großsprecherisch hatte der „Mann aus Neustadt“ im letzten Jahr 30.000 bis 50.000 weißgekleidete Demonstranten für seinen Marsch auf das Hambacher Schloss angekündigt. Tatsächlich hatten sich etwa 3.500 Personen aus der „Wir leben in einer Diktatur“-Szene unter die Gäste des Demokratiefestes gemischt und das Demokratiefest in Teilen zum Abbruch gezwungen. Herr K. prophezeite, wenn die „Massen“ nicht seinen Vorgaben folgten, sei „Deutschland am A…“. Beim zweiten „Ansturm“ auf das Schloss in diesem Jahr lief es keineswegs besser. Etwas bescheidener meldete der Neustadt Unternehmer „nur“ 10.000 Teilnehmer für einen Zug vom Marktplatz auf das Schloss für den 28.5.2023 an. Auch dieses Ziel wurde krachend verfehlt. Es waren sogar weniger als im Jahr zuvor. Nach Angaben der Polizei etwa 2.800, die ab 11 Uhr von der Festwiese in Neustadt Richtung Hambach zogen. Jetzt ist Deutschland mit Sicherheit „am A…“ – oder vielleicht die Bewegung der „Weißen“, deren braune Streifen immer deutlicher zum Vorschein kommen? In drei Blogbeiträgen wird rekapituliert, was an Pfingstsonntag in Neustadt, Hambach und auf dem Schloss passiert ist, wie die diversen politischen Akteure in der Vorbereitung und am „Aktionstag“ sich verhalten haben (Teil 2) und welche politischen Strömungen und Fraktionierungen in der weißen „Widerstandsbewegung“ auszumachen sind (Teil 3).

Mannheimer Morgen lädt Verfassungsfeind zu einem Debattenbeitrag ein

Die Wochenendausgaben des Mannheimer Morgens enthalten jeweils einen „Debattenbeitrag“ einer mehr oder weniger prominenten Autorin oder eines Autors. Das Themenspektrum ist weit gefasst. Der Mannheimer Morgen schreibt zu dieser Rubrik: „Ein renommierter Autor positioniert sich, regt zu Diskussionen an. Mit Gastbeiträgen wollen wir Ihnen Expertenmeinungen näher bringen.“ Am 10.9.2022 enthielt diese Rubrik einen Beitrag von Thorsten Polleit unter dem mehr oder weniger unverfänglichen Titel „Wie wichtig ist die Unabhängigkeit der Wissenschaft, Herr Polleit?“ (Beitrag hinter Bezahlschranke).

Rückblick auf „Gesicht zeigen – Demokratie leben“ am 28.5.2022 in Neustadt …

Fast drei Monate sind seit dem letzten Mai-Wochenende vergangen, an dem das von der Stadt Neustadt und der Stiftung Hambacher Schloss veranstaltete „Demokratiefest“ stattfand. Die Initiativgruppe #2022HAMBACH1832 hatte sich mit einen politisch-kulturellen Programm auf dem Neustadter Marktplatz eingebracht. Seitdem gab es einige Diskussionen und Reflexionen über diese politisch motivierte Einmischung. Mittlerweile sind auch alle Rechnungen dieses bunten Programms bezahlt, so dass auch finanziell Bilanz gezogen werden kann. Neustadts „Lügen-Guru“ und „Großsprech, Dr. Wolfgang Kochanek, meldet sich auch immer wieder zu Wort, was nicht unkommentiert bleiben kann. Zeit für einen Rückblick mit dem Versuch eines Ausblicks.

Stiftung Hambacher Schloss legt Dokumentation zu den Ereignissen am 28.5.2022 vor

Die Stiftung Hambacher Schloss hat heute eine Dokumentation zur Ansammlung von rund 2.500 weiß gekleideten Personen aus dem Querdenker-Spektrum im Rahmen der Veranstaltung „1832. Das Fest der Demokratie“ am 28. Mai veröffentlicht. Der Neustadter Unternehmer Dr. Wolfgang Kochanek hatte zu dieser Provokation des Demokratiefestes aufgerufen. Der Hambach-Blog hatte mehrfach darüber berichtet. Im Folgenden dokumentieren wir Ausschnitte aus der Dokumentation und kommentieren diese abschließend.