"Beim Hambacher Fest, das weit über den örtlichen und parteilichen Rahmen hinaus ein deutsches Fest ist, das einen Markstein bildet parteipolitischen und allgemein deutschen, vaterländischen Geschehens, darf daher die Stimme der deutschen Frau nicht fehlen!" Mit diesen Worten wandte sich Katha Thoma am 25. Mai 1922 an ihre Parteigenoss*innen auf dem Schlossberg in Neustadt an der Haardt. An diesem Tag veranstaltete der pfälzische Landesverband der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) ein großes Sommerfest, um an die Ereignisse des Jahres 1832 zu erinnern: das Hambacher Fest. Katha Thoma (1895–1931) war für die ursprünglich vorgesehene und verhinderte Reichstagsabgeordnete Dr. Marie-Elisabeth Lüders, ebenfalls von der DDP, eingesprungen. Nach Marie-Elisabeth Lüders ist eines der markanten neuen Gebäude des Deutschen Bundestags genannt. Doch wer ist Katha Thoma?
Kategorie: Bericht
Landgericht Frankenthal: Max Otte muss 2.000 Euro an die Hambach Gesellschaft zahlen
Für 9,90 Euro kann man auf Max Ottes Web-Site T-Shirts mit Schwarz-rot-goldenem Emblem und dem Aufdruck „Neues Hambacher Fest“ kaufen. Aber von Max Otte, ehemals als CDU-Mitglied Kandidat der AfD bei der Wahl des Bundespräsidenten, ist in Hambach und Umgebung schon länger nichts mehr zu hören und zu sehen. 2020 war sein drittes und bisher letztes sog. neues Hambacher Fest auf dem Hambacher Schloss. Aus dieser Zeit stammt eine gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Max Otte und der Hambach Gesellschaft. Max Otte und einige seiner Anhänger hatten vergeblich versucht, sich in die Hambach Gesellschaft einzuklagen. Nachdem im Oktober 2020 absehbar war, dass Otte mit seinem Anliegen vor dem Amtsgericht Neustadt keine Chance hatte, zog er seine Klage zurück. Jetzt kam es zu einem weiteren Urteil in einem Rechtsstreit zwischen der Hambach Gesellschaft und Max Otte. Nach diesem Urteil muss Max Otte 2.000 Euro an die renommierte Gesellschaft für historische Forschung und politische Bildung zahlen.
Markus Krall, Redner auf dem Hambacher Schloss, als Geschäftsführer von Degussa Goldhandel freigestellt
Wer sich in den letzten Jahren mit den Ereignissen um das Hambacher Schloss befasst hat, dem ist der Name Markus Krall bekannt. 2018 rief Krall auf dem Hambacher Schloss bei Max Ottes sog. neuen Hambacher Fest dazu auf, dass der Baum der Freiheit von Zeit zu Zeit mit dem Blut von Patrioten und der Tyrannen … Weiterlesen Markus Krall, Redner auf dem Hambacher Schloss, als Geschäftsführer von Degussa Goldhandel freigestellt
Auseinandersetzungen um das Hambacher Fest 1970 – ein Rückblick
Das Erbe des Hambacher Festes von 1832 war schon immer umkämpft. So war das „Dank- und Erinnerungsfest“1872 – ein Jahr nach dem Deutsch-Französischen Krieg und der Gründung des Deutschen Reichs – durchtränkt von nationalistischem Pathos und Franzosenhass. Georg Friedrich Kolb, aus Speyer stammender Teilnehmer am Hambacher Fest von 1832, geißelte das Fest von 1872 als „ekelhafte Karikatur“ und „Affenkomödie“, die nachträglich das Fest der Freiheit und Völkerverbrüderung von 1832 entweihe. Auch in den letzten Jahren versuchte die AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, Max Ottes sog. neues Hambacher Fest und der Sturm der „Weißen“ im Mai dieses Jahres das Hambacher Fest und das Hambacher Schloss für ihre rechts-nationalistischen und rechtsextremistischen Zwecke zu missbrauchen. Im folgenden Text von Otto König, den wir mit seiner freundlichen Genehmigung aus seinem Buch „Band der Solidarität“ (Hamburg: VSA 2021) veröffentlichen, geht es in das Jahr 1970 zurück, als die „Deutschland Stiftung“ auf dem Hambacher Schloss ihre „Adenauer Preise“ verlieh. Damals wie heute blieb dieser Missbrauch des Hambacher Schloss nicht unwidersprochen und führte zu Protesten und Demonstrationen.
Rückblick auf „Gesicht zeigen – Demokratie leben“ am 28.5.2022 in Neustadt …
Fast drei Monate sind seit dem letzten Mai-Wochenende vergangen, an dem das von der Stadt Neustadt und der Stiftung Hambacher Schloss veranstaltete „Demokratiefest“ stattfand. Die Initiativgruppe #2022HAMBACH1832 hatte sich mit einen politisch-kulturellen Programm auf dem Neustadter Marktplatz eingebracht. Seitdem gab es einige Diskussionen und Reflexionen über diese politisch motivierte Einmischung. Mittlerweile sind auch alle Rechnungen dieses bunten Programms bezahlt, so dass auch finanziell Bilanz gezogen werden kann. Neustadts „Lügen-Guru“ und „Großsprech, Dr. Wolfgang Kochanek, meldet sich auch immer wieder zu Wort, was nicht unkommentiert bleiben kann. Zeit für einen Rückblick mit dem Versuch eines Ausblicks.
Stiftung Hambacher Schloss legt Dokumentation zu den Ereignissen am 28.5.2022 vor
Die Stiftung Hambacher Schloss hat heute eine Dokumentation zur Ansammlung von rund 2.500 weiß gekleideten Personen aus dem Querdenker-Spektrum im Rahmen der Veranstaltung „1832. Das Fest der Demokratie“ am 28. Mai veröffentlicht. Der Neustadter Unternehmer Dr. Wolfgang Kochanek hatte zu dieser Provokation des Demokratiefestes aufgerufen. Der Hambach-Blog hatte mehrfach darüber berichtet. Im Folgenden dokumentieren wir Ausschnitte aus der Dokumentation und kommentieren diese abschließend.
Hambacher Intervention
Nachdem bereits am Mittwoch, 18.5.2022, der Stadtrat von Neustadt einstimmig über alle Fraktionen hinweg sich gegen eine Vereinnahmung des Hambacher Schlosses für Zwecke, die den Werten unserer Demokratie entgegenstehen oder sie gar abschaffen wollen, ausgesprochen hat, wurde heute eine weitere politische Erklärung veröffentlicht, die Bezug nimmt auf das „Demokratiefest“ der Stadt Neustadt und der Stiftung Hambacher Schloss am letzten Mai-Wochenende. In dieser „Hambacher Intervention“ rufen Staatminister Roger Lewentz und Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel zusammen mit weiteren prominenten ErstunterzeichnerInnen zu einer Distanzierung von demokratiefeindlichen Gruppierungen und Positionen sowie zur Unterstützung des Neustadter Demokratiefestes auf.
Ganz in Weiß, doch ohne Blumenstrauß
14 Wochen stand 1966 der Titel „Ganz in Weiß“ von Roy Black auf Platz eins der deutschen Single-Chart. Dr. Kochanek kann diesen Hit aus seiner Jugend mit Sicherheit mitsummen, vielleicht sogar mitsingen. Kochanek kann den 1991 früh verstorbenen Roy Black nicht mehr auf sein spezielles Event am 28.5.2022 einladen, aber in Anlehnung an diese großartige deutsche Schnulze hat er seine Anhänger aufgefordert, an diesem letzten Mai-Samstag „ganz in Weiß“ nach Neustadt zu kommen
Die Personen hinter der Initiativgruppe #2022HAMBACH1832
Nach der Organisation der Demokratietage #2021HAMBACH1832 im letzten Jahr, fand sich die Initiativgruppe #2022HAMBACH1832 in einer ähnlichen Zusammensetzung erneut zusammen, um das Demokratiefest der Stadt Neustadt und der Stiftung Hambacher Schloss am 28. Mai 2022 zu unterstützen und gegen die Provokation von Kochanek und der „Wir-leben-in-einer-Diktatur“-Szene Gesicht zu zeigen.
Was braut sich da zusammen?
Seit 2018 hat Max Otte, im Februar 2022 AfD-Kandidat bei der Wahl des Bundespräsidenten, mehrfach sein „Neues Hambacher Fest“ in Neustadt an der Weinstraße und auf dem Hambacher Schloss veranstaltet. In diesem Jahr will der Neustadter Unternehmer Dr. Wolfgang Kochanek auf Ottes Spuren wandeln und hat für den 28. Mai einen „Zug auf das Schloss“ angemeldet, für den er bis zu 30.000 Demonstrant*innen mobilisieren möchte.