Neustadter Regionales Bündnis gegen Rechts wendet sich gegen das sog. „neue Hambacher Fest“

In der Stellungnahme heißt es u.a.:

„Am Pfingstwochenende 1832 zogen Zehntausende auf den Hambacher Schlossberg, um für republikanische Freiheit, soziale Gerechtigkeit, für die Rechte von Minderheiten und Ausländern und für ein vereintes Europa zu demonstrieren.
Am 05.05. veranstaltet der Ökonom und Unterstützer der AFD Max Otte auf dem Hambacher Schloss ein sogenanntes „Neues Hambacher Fest“. Mit Referenten wie Thilo Sarrazin, Vera Lengsfeld und Jörg Meuthen will er nach eigenem Bekunden die Tradition des Hambacher Fests von 1832 wieder aufleben lassen. Tatsächlich beschädigt Max Otte mit seiner Veranstaltung diese Tradition.

  • Denn wer wie Joachim Starbatty oder Markus Krall für einen ungezügelten Neoliberalismus in Europa plädiert, steht nicht in der Tradition des Hambacher Festes mit seinem Ruf nach europäischer Solidarität.
  • Wer wie Vera Lengsfeld und Thilo Sarrazin Fremdenhass und Rassismus schürt,
    steht nicht in der Tradition des Hambacher Festes mit seinem Appell an die Völkerverbrüderung.
  • Wer wie Imad Karim und Willy Wimmer Fake News verbreitet, steht nicht in der Tradition des Hambacher Festes, wo die Fackel der Aufklärung brennen sollte.
  • Und wer wie Jörg Meuthen die offene Gesellschaft als versifft diffamiert, steht nicht in der Tradition des Hambacher Festes mit seinem Bekenntnis zu einer liberalen Grundhaltung.

Die Referenten des „Neuen Hambacher Festes“ stehen für das Gegenteil dessen, wofür die 20 000 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern und allen gesellschaftlichen Schichten vor 186 Jahren gestritten haben.
Das „Regionale Bündnis gegen Rechts Neustadt“ wehrt sich gegen den Versuch, die liberale Tradition des Hambacher Festes für neurechte, illiberale Haltungen zu vereinnahmen.“

2018-04-23_NeustadterRegionalesBuendnisGegenRechtes_OffenerBrief
Faksimileausschnitt des Aufrufs des regionalen Bündnisses gegen Rechts

Gezeichnet wurde dieser Offene Brief von:

  • Rüdiger Stein (DGB)
  • Hans-Jürgen Hemmerling (Friedensinitiative Neustadt, DFG-VK)
  • Gisela Hemmerling (Friedensinitiative Neustadt, Attac Neustadt)
  • Margarete Erbach (Attac Neustadt)
  • Elisabeth Mertens-Assel (VVN-BDA, Friedensinitiative Neustadt)
  • Thomas Cohen (Neustadt)
  • Wofgang Diemer (Amnesty International, DFG-VK)
  • Ruth Nievelstein (Neustadt)
  • Wolfgang Helfferich (Neustadt gegen Fremdenhass)

Regionales Bündnis gegen Rechts, rbgr-neustadt@t-online.de
Postfach 1151, 67460 Lambrecht