Demonstration gegen die Veranstaltung der AfD auf dem Hambacher Schloss am 22.6., 17 Uhr ab Saalbau, Neustadt
Erneut nutzt die rheinlandpfälzische Landtagsfraktion der AfD, wie bereits im Jahr 2016, das Hambacher Schloss für eine Veranstaltung. Sie will ihre Arbeit vorstellen, wogegen niemand etwas haben würde, wenn sie nicht mit dem besonderen Ort des Hambacher Schlosses erneut versucht, die Ideen und Anliegen des Hambacher Festes von 1832 in ihrem Sinne zu okkupieren und umzudeuten.
Wer die reaktionäre Fürsten- und Gewaltherrschaft von Metternich und Co. nach dem Wiener Kongress und den Karlsbader Beschlüssen von 1819 mit den heutigen Verhältnissen in der Bundesrepublik und Europa auch nur ansatzweise gleichsetzt, hat jedes Maß verloren und missachtet bewusst die hart erkämpften Errungenschaften und Grundlagen unserer Demokratie. Marksteine dieser Entwicklung waren das Hambacher Fest von 1832, die Revolution von 1848/49, die Revolution von 1918, der durch die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs ermöglichte demokratische Neuanfang nach den Schreckensjahren des Hitlerfaschismus und die Revolution von 1989 in der DDR, um nur einige wichtige Eckpfeiler der neueren deutschen Demokratiegeschichte zu nennen.
Besonders unerträglich wird die AfD-Veranstaltung auf dem Hambacher Schloss am 22.6 2018 aber durch die Einladung des AfD-Vorsitzenden Gauland, der erst kürzlich Hitler und den Nationalsozialismus als einen „Vogelschiss“ in der tausendjährigen Geschichte Deutschlands bezeichnete.
Gauland schwenkt damit bewusst auf die von AfD-Höcke geforderte „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ ein, der das Holocaustdenkmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ denunzierte und von einer „dämlichen Bewältigungspolitik“ sprach.
Das Regionale Bündnis gegen Rechts (Neustadt), das auch schon die Kundgebung gegen die Otte-Meuthen-Sarrazin-Veranstaltung, das sog. neue Hambacher Fest, am 5.5. angemeldet hatte, ruft erneut zu einer Demonstration gegen den Missbrauch des Hambacher Festes durch die AfD auf.
Die Demonstration beginnt am 22.6. um 17 Uhr ab dem Saalbau Neustadt (direkt beim Bahnhof Neustadt gelegen). Die Abschlusskundgebung wird ab 18 Uhr auf dem Marktplatz in Neustadt stattfinden.