Nach Polizeiangaben waren ungefähr 2.800 Personen auf Kochaneks „Genug-ist-Genug“-Demonstration heute in Neustadt, die meisten in Weiß gekleidet. Aus der ganzen Bundesrepublik waren sie angereist, viele Schwaben, aber auch Thüringer, Sachsen, Bayern, Berliner. Klar, die Pfalz ist bei dem herrlichen Wetter eine Reise wert. Die Mehrzahl würde man auf 50 bis 80 Jahre alt schätzen, die Boomer-Generation, denen es doch eigentlich nicht schlecht in unserem Lande geht.
Das Dreigespann Wolfgang Kochanek, Markus Krall, Max Otte war vor Ort. Überraschend hatte Markus Krall, bzw. genauer seine Atlas Initiative e.V., die 10.000 Euro für Kochaneks Demokratiepreis gespendet. Eigentlich widerspricht dieser Spender Kochaneks Regularien: Denn die Spender sollten deutsche Unternehmer sein, jedes Jahr ein anderer. Krall ist vielleicht Publizist und Rechtsextremist, aber kein Unternehmer. Seine Atlas Initiative ist ein eingetragener Verein, wertschöpfend ist dieser nicht tätig, „die verbreiten nur heiße Luft“, um Kochanek zu zitieren.
Der Preis ging an den Begründer der Querdenken-Bewegung in Stuttgart Michael Ballweg. Gegen ihn läuft ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche und Betrug. Max Otte hatte diese von Kochanek streng geheim gehaltene Personalie schon tags zuvor auf Twitter ausgeplaudert.
Mittlerweile gibt es ein Gerangel, wie das zu benennen ist, was heute stattfand: Für Kochanek ist es Hambach 2.0. Otte, der wohl seine besten Zeiten hinter sich hat, nennt es 5. neues Hambacher Fest, weil er 2018 das erste sog. neue Hambacher Fest – mit Krall als Redner – initiiert hatte.
Man wird in den nächsten Tagen noch über das eine oder andere dieses Tages nachzudenken, zu diskutieren und sich auszutauschen haben. Heute nur noch eine kleine Bildergalerie, was an buntem Protest in Hambach zu sehen war.

Die Stiftung Hambacher Schloss machte mit diesem Banner klar, was sie von den Weißen halten. Das Banner war direkt oberhalb des Kundgebungsplatzes für die Preisverleihung angebracht.

„Setzen wir dem Weißen Spuk ein Ende!“ Dieses Plakat war mehrfach in Hambach an Gartenzäunen oder Wingerten zu sehen.

Bunte Kreidebemalungen der Straßen, auf denen die Weißen liefen, waren in unterschiedlichen Formulierungen anzutreffen. OK, hier nicht ganz höflich.

Die Winzer hatten 1832 beim historischen Hambacher Fest eine wichtige Rolle gespielt. Heute äußerte sich auch ein Hambacher Winzer auf seinem Tor zur weißen Invasion.

Die gleiche Feststellung „Hambach ist bunt“ konnte man auch auf einer Hambacher Garage lesen.

Nett auch dieses „Statement“ an einem Balkon.

Dieses Plakat war vielfach an der Demo-Route der Weißen hoch an Masten angebracht.

Ein Neustadter Unternehmer brachte diesen Hinweis an seiner Geschäftstür an. Da Kochanek gerne für alle Unternehmer in Deutschland spricht, die demnächst alle auswandern werden, eine eindeutige Kampfansage an ihn im „Unternehmerlager“.


Update 29.5.2023: Jetzt sind doch noch Bilder aufgetaucht. Weiße Unterhose mit braunem Streifen.
Update 14.8.2023 DemonstrantInnen begossen

Seit Pfingsten demonstrieren kleine Gruppen von QuerdenkerInnen und „Weißen“ immer mal wieder von Hambach auf das Schloss. Natürlich sind die Quertrommler auch dabei. So auch am Sonntag, 13.8.2023. Zurück in Hambach werden sie gar nicht freundlich empfangen, sondern zur Abkühlung aus einer Gießkanne begossen, wie die Telegram-Nachricht einer TeilnehmerIn zeigt.
Bei der Kundgebung auf dem Schlossgelände soll, nach gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, ein gewisser Wolfgang Burkard aus Lorsch in seiner Rede Bundeswehr und Polizei aufgerufen haben, sich auf die Seite der Querdenker etc. zu schlagen. Die Videostreamer wurden vorher aufgefordert, diese Rede nicht aufzunehmen. Burkard, der mit Spitzhut, Vollbart und Landsknechttrommel nicht zu übersehen ist, verkündet auch gerne, dass das Grundgesetz ein Besatzungsstatut sei.