Texte gegen den Missbrauch des Hambacher Festes

190 Jahre Hambacher Fest! Der 27. und 28. Mai 1832 ist ein stolzes Datum für den historischen Aufbruch in die deutsche Demokratie, ein Fest der 30.000 für Menschenrechte, Meinungsfreiheit und ja, auch für internationale Solidarität, das bis heute nachwirkt – und Anlass ist für ein Demokratiefest an historischer Stätte.
Was es damals allererst zu erkämpfen galt, scheint hierzulande heute für viele auf den ersten Blick selbstverständlich und unbezweifelbar. Aber dieser Blick trügt. Unter den wechselnden Fahnen von demokratiemüden Impfskeptikerinnen, demokratiefernen Verschwörungsgläubigen, demokratiefeindlichen Rechtsextremisten unterschiedlicher Färbung und weiteren Protagonistinnen
einer fragwürdigen »Systemkritik« versammelt sich eine demokratiekritische Menge, die unsere Gesellschaft auf dem Weg in Diktatur und Meinungsunterdrückung – und sich dagegen im Widerstand – wähnt.
Zu den strategischen Zielen ihrer Vor-Denker gehören Versuche, demokratische Traditionen und Symbole nach Kräften zu »besetzen« und umzudeuten. So auch das Hambacher Fest!
Nach mehreren Auflagen eines weit nach rechts ausschlagenden »neuen« Hambacher Festes mit seinem Initiator Max Otte soll es zum 190. Jahrestag einen »Marsch der 30.000« auf das Schloss geben, sozusagen als Kontrapunkt zum Demokratiefest, an dem sich neben der Stadt Neustadt und der Stiftung Hambacher Schloss viele demokratieverbundene Initiativen beteiligen.
Diese Broschüre ist Ausdruck einer zivilgesellschaftlichen Initiative, die sich einer gewollten Beschädigung demokratischer Errungenschaften entgegenstellt, mit ganz unterschiedlichen Beiträgen zu den historischen und den aktuellen Geschehnissen rund um das Hambacher Fest. Und mit einem klaren Bekenntnis der Initiator*innen zum demokratischen Diskurs: Sie laden ein
zum An-Denken, Nach-Denken und Mit-Denken.
Rainer Steen, Mannheim, Freundeskreis Hambacher Fest von 1832
Inhaltsverzeichnis
Teil I
Von Max Ottes sog. neuen Hambacher Fest zu Wolfgang Kochaneks »Giga-Demo« am 28.5.2022
Ulrich Riehm
Kochaneks Provokation des Neustadter Demokratiefestes am Jahrestag des Hambacher Festes
Wilhelm Kreutz
Das Hambacher Fest im Fokus antidemokratischer Propaganda
Ulrich Riehm
Markus Kralls Aufruf zur bürgerlichen Revolution und zur Abschaffung des Grundgesetzes
Charlotte Dany
Das »Neue Hambacher Fest« und die Strategie der Neuen Rechten
Oliver Eberl
Demokratiekonflikte und das Hambacher Schloss
Ulrich Riehm
Fünf Jahre Auseinandersetzung um das Hambacher Schloss – eine Chronologie 2018–2022
Teil II
Aspekte des historischen Hambacher Festes von 1832
Thomas Handrich
Neustadt – Epizentrum der Pfälzer Revolution von 1848/49
Wilhelm Kreutz
Das Hambacher Fest von 1832 – Ursachen, Verlauf, Folgen
Helmut Orpel
Das Hambacher Fest und die Geburt der freien Presse
Annika D’Avis
Demokratie »von unten«: Die Bedeutung des Hambacher Fests für den 1848er Julius Fröbel
Die Broschüre als PDF zum Download und Weitergeben
Eine gedruckte Ausgabe ist im Vorfeld des 28.5. bei der Initiativgruppe #2022HAMBACH1832 und am 28.5. in Neustadt verfügbar.
Die gedruckte Ausgabe kann auch bestellt werden über die Mail-Adresse 24jpg52@posteo.de.
Wir bitten um eine Spende von mindestens 5 Euro auf das Konto Kreativ für Menschenrechte e.V., IBAN: DE96 5486 2500 0002 7622 18, BIC: GENODE61SUW, Betreff: Gesicht zeigen.

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