Einladung zu den Demokratietagen #2021HAMBACH1832

Breit gefächertes Veranstaltungsprogramm in der Rhein-Necker-Region im Juni und Juli 2021

Es wurde verschiedentlich beklagt, dass das Hambacher Fest von 1832, ein Fixpunkt in der deutschen und europäischen Demokratiegeschichte, zu wenig im politischen Bewusstsein der Bevölkerung verankert sei. Dieses tatsächliche oder vermeintliche Defizit haben in den letzten Jahren rechtskonservative und neurechte Kräfte genutzt, um sich ihrerseits auf das Hambacher Fest zu berufen und Veranstaltungen auf dem Hambacher Schloss durchzuführen. Die Demokratietage #2021HAMBACH1832 wollen nicht nur das geschichtliche Bewusstsein in der Region stärken, sondern auch dem Missbrauch des Hambacher Schlosses durch Rechtspopulisten und Rechtsextremisten entgegentreten. Dabei wird das Hambacher Fest von 1832 nicht nur als historisches Ereignis gefeiert, sondern als Anknüpfungspunkt für die Befassung mit aktuellen Fragen der Demokratie genutzt.

Mehr als 20 Veranstaltungen finden im Juni und Juli unter dem Titel Demokratietage #2021HAMBACH1832 in der gesamten Rhein-Neckar-Region statt. Zu der breit gefächerten Palette an Veranstaltungen gehören Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen zur Geschichte der Demokratie in der Region und ihrer Gefährdung. Dabei werden auch die Strategien der neuen Rechten thematisiert, sich Demokratieorte, wie das Hambacher Schloss, zu eigen zu machen. Mit theatralischen Mitteln greift das Chawwerusch Theater in seinem Sommerprogramm „Liberté, wir kommen – Wie die Französische Revolution in die Pfalz kam“ die Geschichte der Bad Bergzaberner Republik auf. In Landau wird es einen „Rhetorikbattle“ zwischen dem studentischen „Debattierclub“ und WissenschaftlerInnen der Universität zum Thema Menschenrechte und Menschenwürde geben. In Neustadt werden zwei Stadtführungen zu Plätzen der Demokratie und Diktatur angeboten. „WIeDER_sprechen für Demokratie“ heißt ein mehrstündiges Argumentationstraining gegen rechte Parolen und Demokratiefeindlichkeit. Musikalisch-literarischer Schlusspunkt der Reihe ist das „5. Schillerplatzfest“ auf dem Mannheimer Innenstadtquadrat B 3 der Künstlerinitiative „Bunte Vielfalt statt völkischer Einfalt“.

Ein außergewöhnliches Projekt im Rahmen von #2021HAMBACH1832 ist eine Fotoausstellung „Mein Leben – Dein Rassismus“ der Fotografin Sara Sun Hee Martischius, die in der Neustadter Innenstadt in Schaufenstern von Einzelhandelsgeschäften präsentiert wird.

Zu dem umfangreichen Programm werden u.a. beitragen der Abgeordnete des Europaparlaments aus Ludwigshafen Romeo Franz, die Linguistin und Mannheimer Stadträtin Prof. Dr. Heidrun Deborah Kämper, Prof. Dr. Wilhelm Kreutz, Historiker an der Universität Mannheim und Vorsitzender der Hambach Gesellschaft, der Cellist, Dirigent und Komponist Peter Tilling und der Soziologie Thomas Wagner, um nur einige zu nennen.

Die Initiativgruppe #2021HAMBACH1832, eine No-Budget Basisinitiative, die sich im Januar zusammengefunden hat, wird unterstützt von der Friedensakademie Rheinland-Pfalz an der Universität Koblenz-Landau, dem Freundeskreis Hambacher Fest von 1832, dem Verein Kreativ für Menschenrechte e.V. Landau und dem Regionalen Bündnis gegen Rechts Neustadt.

Die Veranstaltungsreihe wird mit einer Vielzahl von Kooperationspartnern aus der Region durchgeführt. Beispielhaft seien genannt: Alte Feuerwache Mannheim im Rahmen von LESEN.HÖREN 15, Arbeitsstelle Menschenrechtsbildung im Fachbereich 6: Kultur- und Sozialwissenschaften an der Universität Koblenz- Landau, Engagierte Jugend Neustadt (EJN), Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg, Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt, IG-Metall Mannheim, Kultur-Rhein-Neckar e.V., Projektgruppe „Demokratiekonflikte“ an der Technischen Universität Darmstadt, Schwerpunkt Rhetorik der Universität Koblenz-Landau, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.

Die Demokratietage #2021HAMBACH1832 wenden sich gegen den Missbrauch des Hambacher Schlosses durch „radikale, nationalistische und demokratiefeindliche Kreise“, wie es in einem Beschluss des Neustadter Stadtrats vom September 2020 heißt. Die Initiativgruppe unterstützt den „Neustadter Appell: Wem gehört das Hambacher Schloss?“, der sich an den Bundespräsidenten wendet. Für die Initiativgruppe repräsentiert das Hambacher Fest von 1832 die Idee einer Demokratie von unten, die europäisch, weltoffen und solidarisch ist. Das Hambacher Schloss ist ein überregional bedeutsames Wahrzeichen der deutschen und europäischen Demokratiegeschichte. Die Demokratietage #2021HAMBACH1832 nehmen Bezug auf die Tradition des Hambacher Festes von 1832 und aktualisieren diese für die heutige Zeit: Demokratie muss mit Entschiedenheit gelebt, verteidigt und weiterentwickelt werden.

Eine Übersicht über die derzeit feststehenden Veranstaltungen ist zu finden auf:

https://hambacherfest1832.blog/2021hambach1832

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