Eröffnung der Straßengalerie in Neustadt zum Thema „Alltagsrassismus“ und Abendveranstaltung zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Hambacher Festes
„Am 27. Mai [1832] formierte sich um 8 Uhr, … begleitet von Glockengeläut und Böllerschüssen, auf dem Marktplatz in Neustadt der Zug zum Schloss. Dieser ordnete sich in folgender Reihung: eine Bürgergarde mit Musik, Frauen und Jungfrauen, unter denen ein Fähnrich die polnische Fahne trug, eine weitere Bürgergarde, die Festordner und darunter die schwarz-rot-goldene Fahne Abreschs mit der Inschrift „Deutschlands Wiedergeburt“, gefolgt von den Landräten Rheinbayerns, weiteren Festordnern, Abordnungen aus anderen Kleinstaaten und den Festbesuchern. Eine weitere Abteilung der Bürgergarde schloss den Festzug ab. Von Neustadt zogen die Teilnehmer zur vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernten und 200 Meter höher gelegenen Hambacher Schlossruine. Auf dem Wege wurden mehrere Lieder gesungen. Auf ihre wirtschaftliche Situation machten die Weinbauern der Pfalz mit ihrer Fahne „Die Weinbauern müssen trauern“ aufmerksam. Die 20.000 bis 30.000 Teilnehmer sammelten sich gegen 11 Uhr auf der Schlossruine. Die Teilnehmer kamen aus allen Bevölkerungsschichten und aus zahlreichen Nationen – vom Studenten bis zum Abgeordneten, von Franzosen über Polen bis zu Engländern und aus 15 deutschen Kleinstaaten. …“
So kann man es im Artikel Hambacher Fest auf Wikipedia lesen. Mehr zum Hambacher Fest und seinen Hintergründen und Folgen findet man in dem vierteiligen Interview mit Prof. Dr. Wilhelm Kreutz auf diesem Blog.
Anlässlich des 189. Jahrestages des Hambacher Festes, dieses Meilensteins der deutschen und europäischen Demokratiegeschichte, eröffnet die Initiative #2021HAMBACH1832 mit einer „Straßengalerie“ in der Neustadter Innenstadt die Demokratietage #2021HAMBACH1832 mit 20 Veranstaltungen, die bis Ende Juli dauern. Die Stiftung Hambacher Fest begeht das Jahresjubiläum am gleichen Tag abends auf dem Schloss mit einer Veranstaltung zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Hambacher Festes.
Fotoprojekt „Mein Leben – Dein Rassismus“ in der Neustadter Innenstadt

Die Fotos der Neustadter Künstlerin Sara Sun Hee Martischius zum Thema „Mein Leben – Dein Rassismus“ werden in den Schaufenstern von ausgewählten Einzelhandelsgeschäften der Neustadter Innenstadt präsentiert und sind von der Straße aus zu sehen. Alltagsrassismen begleiten Sara Sun Hee Martischius schon ihr ganzes Leben. Mit ihrem Fotoprojekt möchte sie die Betracher*innen dazu einladen, sich mit eigenen internalisierten Rassismen auseinander zu setzen und diese zu hinterfragen. Natürlich macht ein einzelner rassistischer Kommentar noch keine*n Rassist*in, aber „gut gemeint“ ist oft leider alles andere als „gut gemacht“. Bei einem Stadtspaziergang kann der Betrachter versuchen, sich vorzustellen, wie es sich wohl anfühlen muss, sich immer wieder in solchen Situationen wiederzufinden. Rassismus verletzt! Ständig, und jeden Tag aufs Neue!
Zwei Bildbeispiele aus der Ausstellung „Mein Leben – Dein Rassismus“ Fotos: Martischius www.martischius.de

Medienresonanz
Kurzbericht von SWR Aktuell Rheinland-Pfalz am 27.5.2021 in der Sendung um 19:30 abrufbar hier. Beitrag beginnt ab Minute 19:55.
SWR4 berichtete ebenfalls am 27.5.2021 nachmittags über den Beginn der Demokratietage #2021HAMBACH1832 und die Eröffnung der Straßengalerie in Neustadt. Den Beitrag zum Nachlesen hier.
Eva Bender berichtet im Wochenblatt – Stadtanzeiger Neustadt am 31.5.2021 „Demokratietage bieten buntes Veranstaltungsprogramm #2021HAMBACH1832“
Hambacher Fest – Der Jahrestag 2021 – Abendveranstaltung der Stiftung Hambacher Schloss
Für 19 Uhr am gleichen Tag lädt die Stiftung Hambacher Schloss zum „Jahrestag 2021“ ein, der Geschichte, Gegenwart und Zukunft verbindet.
Im historischen Programmpunkt geht es um bedeutende politische Reden, die seit 1832 auf dem Hambacher Schloss gehalten wurden und die nun vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. zusammengetragen und kommentiert werden. Die Gegenwart gehört „Building Conversation“. An der Schnittstelle von Theater und Diskurs erforscht das performative Gesprächsformat die Art und Weise, wie wir mittels eines Repertoires verschiedener angeleiteter Dialoge miteinander in Kontakt treten. Dies kann nach vorheriger Anmeldung ab 21 Uhr auch praktisch erprobt werden. Das Thema wird dann sein: „Unmögliches Gespräch über Freiheit“. Ausblicke in die Zukunft stehen schließlich im Mittelpunkt eines Gesprächs mit dem Neustadter Oberbürgermeister Marc Weigel. Er wird über die Pläne zur weiteren Profilierung von Neustadt als Demokratiestadt sprechen und darüber, welche Rolle dabei das Hambacher Schloss und die Erinnerung an das Hambacher Fest spielen könnten. Musiker*innen des Kurpfälzischen Kammerorchesters aus Mannheim umrahmen das interessante Programm. Die Veranstaltung findet im Festsaal des Hambacher Schlosses statt und kann im Livestream (YouTube) verfolgt werden.
Mehr dazu unter https://hambacher-schloss.de/index.php/component/jevents/Eventdetail/140/-/Itemid=114
Die aktuellsten Beiträge auf dem Hambach-Blog
- Hambach steht auf – gegen die von Kochanek und Krall angeführten Weißen
- Drei Fragen an die TeilnehmerInnen der Genug-ist-Genug-Demonstration am 28.5.2023 in Neustadt-Hambach
- Bilder von „Musik am Schloss“ Pfingstsamstag, 27.5.2023 auf dem Hambacher Schloss
- Auf nach Hambach am Pfingstsonntag! Die Lage nach der Aufhebung des Demonstrationsverbots
- Kein Platz für Demokratiefeinde und Rechtsextremisten auf dem Hambacher Schloss!
- Das neue Dreigespann Kochanek, Krall, Otte: Rechtsliberal? Rechtskonservativ? Rechtsextrem!