Seit nun fast einem Jahr ziehen vierzehntägig sonntags, mal 50 mal 150 Personen aus der Querdenker- und „Wir-leben-in-einer-Diktatur“-Szene auf das Hambacher Schloss, das sie zu ihrer Wallfahrtstätte erkoren haben. Nicht nur das ewige Getrommel, sondern auch die politischen Inhalte dieser Leute gehen manchen HambacherInnen gehörig auf die Nerven. Am letzten Sonntag, 8.4.2024, wurde deshalb Party für die Demokratie gefeiert. Ein Teilnehmer berichtet für den Hambach-Blog.
Schlagwort: Hambacher Schloss
Nie wieder ist jetzt! Auf, auf zum Hambacher Schloss!
Anfang des Jahres hat sich in Neustadt eine überparteiliche Initiative „Neustadt bleibt bunt" gebildet, die genug von den Weiß-Braunen-Aufmärschen der letzten Jahre zum Hambacher Schloss hat. Mit einer Demonstration und Kundgebung auf dem Hambacher Schloss am 18.5.2024 will die Initiative ein Zeichen für Demokratie und gegen die Feinde der Demokratie setzen. Der Hambach-Blog dokumentiert den Aufruf. Der Freundeskreis Hambacher Fest 1832 unterstützt diese Aktion.
Vom Hambacher Schloss zum Landhotel Adlon und zurück
Was sich seit 2018 fast jährlich auf dem Hambacher Schloss versammelt ist strukturell, thematisch, teilweise sogar personell vergleichbar mit dem „Geheimtreffen“ im Adlon: CDU-, AfD-Mitglieder und Mitglieder der Werte-Union, Unternehmer, Professoren, Selbständige. Die Absicht hier im Südwesten wie im Nordosten Deutschlands: Ein Bündnis schmieden zwischen rechter CDU/Werteunion und AfD, zwischen Altnazis und Neurechten, vereint in dem Ziel, der Berliner Republik egal ob unter Merkel oder einer Ampelregierung endlich den Stecker zu ziehen.
Wem gehört das Hambacher Schloss?
Wem das Hambacher Schloss gehört, ist relativ einfach zu beantworten. Es gehört der Stiftung Hambacher Schloss, deren hauptsächlicher Stifter das Land Rheinland-Pfalz ist, ergänzt mit geringeren finanziellen Anteilen des Bezirksverbandes Pfalz, des Landkreises Bad Dürkheim und der Stadt Neustadt an der Weinstraße. Der Bund gehört nicht zu den Stiftern, ist aber wegen gewisser Zuwendungen im Vorstand der Stiftung vertreten. Diese Finanzierungsanteile durch den Bund sind allerdings angesichts der europäischen und nationalen Bedeutung des Schlosses und der anstehenden 200-Jahr-Feier 2032 deutlich zu gering und sollten dringend aufgestockt werden. Die Frage, wem das Hambacher Schloss gehört, die in der Wochenendausgabe der Rheinpfalz vom 9.12.2023 aufgeworfen wurde, hat aber eine andere Bedeutung. Welche politische Strömung, Gruppe oder Partei kann oder darf für eigene Veranstaltungen das Hambacher Schloss nutzen und sich dabei auf das „Vermächtnis“ des Hambacher Festes von 1832 berufen.
Wolfgang, der Trommler aus Lorsch, auf dem Hambacher Schloss
Seit Pfingsten finden 14-täglich sonntags Demonstrationen zum Hambacher Schloss statt. Organisiert werden diese von wechselnden Gruppen aus der Anti-Corona-Impf-Bewegung und der „Wir-leben-in-einer-Diktatur“-Szene. Da kommen gerne mal 100, mal mehr, mal weniger TrommlerInnen und andere Empörte zusammen, die von der Dammstraße in Hambach hoch auf das Schloss ziehen und – das ist besonders bitter – auf dem Schlossgelände ihre Kundgebung abhalten.
Rückblick auf die Ereignisse am 28.5.2023 in Neustadt-Hambach
Schon wieder ist „Deutschland am A…“. Großsprecherisch hatte der „Mann aus Neustadt“ im letzten Jahr 30.000 bis 50.000 weißgekleidete Demonstranten für seinen Marsch auf das Hambacher Schloss angekündigt. Tatsächlich hatten sich etwa 3.500 Personen aus der „Wir leben in einer Diktatur“-Szene unter die Gäste des Demokratiefestes gemischt und das Demokratiefest in Teilen zum Abbruch gezwungen. Herr K. prophezeite, wenn die „Massen“ nicht seinen Vorgaben folgten, sei „Deutschland am A…“. Beim zweiten „Ansturm“ auf das Schloss in diesem Jahr lief es keineswegs besser. Etwas bescheidener meldete der Neustadt Unternehmer „nur“ 10.000 Teilnehmer für einen Zug vom Marktplatz auf das Schloss für den 28.5.2023 an. Auch dieses Ziel wurde krachend verfehlt. Es waren sogar weniger als im Jahr zuvor. Nach Angaben der Polizei etwa 2.800, die ab 11 Uhr von der Festwiese in Neustadt Richtung Hambach zogen. Jetzt ist Deutschland mit Sicherheit „am A…“ – oder vielleicht die Bewegung der „Weißen“, deren braune Streifen immer deutlicher zum Vorschein kommen? In drei Blogbeiträgen wird rekapituliert, was an Pfingstsonntag in Neustadt, Hambach und auf dem Schloss passiert ist, wie die diversen politischen Akteure in der Vorbereitung und am „Aktionstag“ sich verhalten haben (Teil 2) und welche politischen Strömungen und Fraktionierungen in der weißen „Widerstandsbewegung“ auszumachen sind (Teil 3).
Hambach steht auf – gegen die von Kochanek und Krall angeführten Weißen
Nach Polizeiangaben waren ungefähr 2.800 Personen auf Kochaneks „Genug-ist-Genug“-Demonstration heute in Neustadt, die meisten in Weiß gekleidet. Aus der ganzen Bundesrepublik waren sie angereist, viele Schwaben, aber auch Thüringer, Sachsen, Bayern, Berliner. Klar, die Pfalz ist bei dem herrlichen Wetter eine Reise wert. Die Mehrzahl würde man auf 50 bis 80 Jahre alt schätzen, die Boomer-Generation, denen es doch eigentlich nicht schlecht in unserem Lande geht.
Drei Fragen an die TeilnehmerInnen der Genug-ist-Genug-Demonstration am 28.5.2023 in Neustadt-Hambach
Wissen Sie, dass Wolfgang Kochanek seine Reden oft mit Halbwahrheiten schmückt? So hat er am 27.3.2023 auf Youtube behauptet, im Standort Ludwigshafen der BASF würde „nichts mehr investiert“. Diese „fake news“ passt in sein Mantra vom Untergang der deutschen Industrie und der Flucht „aller Unternehmer“ aus Deutschland. Aber die Behauptung ist schlicht gelogen: Die BASF … Weiterlesen Drei Fragen an die TeilnehmerInnen der Genug-ist-Genug-Demonstration am 28.5.2023 in Neustadt-Hambach
Auf nach Hambach am Pfingstsonntag! Die Lage nach der Aufhebung des Demonstrationsverbots
Gestern wurde bekannt, dass die von Kochanek erwarteten 10.000 Teilnehmerinnen an seiner „Genug-ist-genug“-Demonstration doch bis aufs Hambacher Schloss ziehen dürfen. Es werden keine 10.000 werden. Da gilt meine Wette um eine Kiste Dornfelder, die ich bei der Veranstaltung am 25.4.2023 in Neustadt schon ausgesprochen habe.
Kein Platz für Demokratiefeinde und Rechtsextremisten auf dem Hambacher Schloss!
Wolfgang Kochanek wäre noch vor gut zwei Jahren als ein etwas eigenwilliger, radikal-liberaler Anhänger der FDP durchgegangen. Nachdem er im Winter 2022 bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen und die „diktatorischen“ Verhältnisse, unter denen man in Deutschland leben muss, mehrere Auftritte hatte, war fast schon absehbar, dass er im rechten Sumpf landen würde. Am 19.2.2022 verkündete er in Landau: